Kurzinterview (Walter Brückner, Dr. Michael Steinhöfel, Dr. Walter Riccius) mit Positionen zur weiteren Ausgestaltung des WBS-ET

Dr. Michael Steinhöfel, Projektleiter des IBBF:

Nächster Höhepunkt wird die Fachtagung 2015

Wie geht es weiter bei der Entwicklung des Weiterbildungssystems Energietechnik?

Nach der Entwicklung und Erprobung der ersten Bildungsbausteine, die ja erfolgreich verlaufen ist, werden wir mit den gesammelten Erfahrungen weiter in dieser Richtung arbeiten. Es geht aber nicht nur um einzelne Module, so wichtig diese für die Unternehmen auch sind. Wir brauchen die systemischen Betrachtung, in der die Validierung und Anerkennung der Weiterbildungsbausteine gesichert wird.

Wie soll dies geschehen?

Das Ziel ist, die Bausteine in ein Qualitätsmanagementsystem einzufügen, das in der Entwicklung greift und in der Umsetzung die Wirksamkeit gewährleistet. Dazu stellen wir Kriterien für alle diejenigen bereit, die künftig Weiterbildung mithilfe des Weiterbildungssystems organisieren. Eine Aktionsgruppe widmet sich diesen Aufgaben in Berlin.

Welche konkreten Tools sind geplant?

Vor allem das Online-Portal wird ausgebaut, hier werden Unternehmen und Bildungseinrichtungen Dokumentationen, Arbeitshilfen, Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für Fragen, Erfahrungen von Projektteilnehmern usw. finden. Damit steht zeit- und ortsunabhängig umfangreiche und praxisbezogene Unterstützung bereit.

Welche Zeitvorstellungen gibt es?

Wir konzipieren die Entwicklung des Weiterbildungssystems Energietechnik für die nächsten fünf Jahre. 2015 werden in Berlin weitere Unternehmen und Bildungseinrichtungen Bildungsbausteine entwickeln und erproben. Wir werden uns einen Qualitäts-Kodex geben und die Verzahnung beruflicher und akademischer Bildung in den Fokus nehmen. Höhepunkt wird die Fachtagung im November 2015 sein.


Dr. Walter Riccius, Projektmanager des IBBF

Impulse auch für weitere Wachstumscluster

Welche Schwerpunkte setzt das Projekt Weiterbildungssystem Energietechnik im Land Brandenburg?

Im Land Brandenburg steht die Fachkräftesicherung im Mittelpunkt zahlreicher Anstrengungen von Wirtschaft und Politik, die Landesregierung setzt in den Wirtschaftsclustern und Masterplänen – teilweise gemeinsam mit Berlin – dazu konkrete Maßnahmen. Hier wird dem Projekt große Bedeutung beigemessen, die wir mit unseren weiteren Schritten erfüllen wollen.

Mit welchen konkret?

Konkret ist zum Beispiel der Aufbau von Qualifizierungs-Tandems für die Regionalen Wachstumskerne vorgesehen. Anhand der Ressourcengruppen des Arbeitsmarktes gilt es Qualifizierung passfähig und wirksam zu organisieren. Dazu konzentrieren wir uns auf die Entwicklung und Erprobung weiterer Bildungsbausteine in den relevanten Technologiegebieten.

Wie wird der Transfer gesichert?

Die validierten Bildungsbausteine werden den Unternehmen und Bildungseinrichtungen zur Verfügung gestellt. Ein wichtiger Termin ist auch für Brandenburg die Fachtagung im November 2015. Wir werden darüber hinaus durch Öffentlichkeitsarbeit auf die neuen Bildungsangebote aufmerksam machen. Dabei denke ich sowohl an den Cluster Energietechnik selbst, wo die Qualifizierungsbedarfe im Zuge der Energiewende offenkundig sind, als auch an andere Cluster. In allen dieser sich dynamisch entwickelnden Branchen gibt es Qualifizierungsbedarf – hier kann das Weiterbildungssystem Energietechnik als Modell mit seiner Systematik und seinen Methoden sehr nützlich sein.


Walter Brückner, Vorstandsvorsitzender der Vereinigung für Betriebliche Bildungsforschung e. V.

Neue Initiativgruppe beschleunigt den Transfer

Worin sehen Sie das Besondere des Weiterbildungssystems Energietechnik?

Zum ersten Mal wird Weiterbildung in einem Schlüsselbereich der deutschen Wirtschaft mit dieser Systematik in der Praxis erforscht und aus den Ergebnissen ein ganzes System passfähiger Bildungsbausteine entwickelt. Wohlgemerkt: Wir bauen das von unten, mit den Unternehmen auf und oktroyieren kein theoretisches Konzept. Und das in einem so komplizierten und komplexen Bereich wie der Energiewende.

Wie viele Bildungsbausteine wird es geben?

Das kann heute niemand seriös beantworten. Wir setzen auf vorhandene Berufsbilder auf, das ist für die Praxis entscheidend. Aus den Qualifizierungsbedarfen der Unternehmen ergeben sich die Bildungsbausteine – keine unendliche Zahl, aber auch nicht nur eine Handvoll. Die Entwicklung ist ein längerfristiger Prozess.

Wie lässt sich dieser Prozess langfristig am Laufen halten?

Durch das Interesse der Wirtschaft und offenkundig wirksame Ergebnisse, die wir gemeinsam mit unseren Partnerunternehmen, Bildungsexperten, den Kammern usw. liefern. Darauf arbeiten wir hin, und die Resonanz ist überaus positiv. Ich bin überzeugt davon, dass Berlin und Brandenburg mit dem Weiterbildungssystem Energietechnik etwas schaffen, was deutschlandweit und auch in Europa als innovativer Ansatz für die Weiterbildung Beachtung findet und anwendbar ist. Um diese Effekte zu verstärken bilden wir eine Initiativgruppe, die im kommenden Jahr wichtige Aufgaben übernimmt.

Welche sind dies?

Unter dem Leitthema Energiewende und Qualifizierung wollen wir große Unternehmen und regionale Energieversorger, Netzbetreiber und innovative Dienstleistungsunternehmen zusammenbringen. Dabei geht es um die Entwicklung betrieblicher Weiterbildungsbausteine, die offen für die Nutzung sind. Dies liegt sowohl im Interesse der Internehmen als auch dem der beschäftigten – es geht um Gute Arbeit, ein erklärtes Ziel der europäischen Arbeits- und Sozialpolitik. Deshalb werden wir die Sozialpartner einbeziehen.

Gibt es Interesse daran?

Betriebsräte müssen sich mit den Konsequenzen der Energiewende und des Innovationsschubes in ihren Unternehmen auseinandersetzen. Qualifizierungsbedarfe richten sich immer an Beschäftigte, deren Interessen sie ja vertreten. Es sehe eine große Motivation, sich hier einzubringen.

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